Laut einer in der internationalen Online-Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlichten Studie tötet die Substanz, die unter dem Namen »HAMLET« (für Human Alpha-lactalbumin Made LEthal to Tumor cells) bekannt ist, Krebszellen. Das wiederum trägt dazu bei, Kleinkinder dauerhaft vor der Entwicklung von Tumoren zu schützen.
Bereits in den 1980er Jahren entdeckten Wissenschaftler der amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC), dass Kinder, die gestillt werden, deutlich seltener an Krebs erkrankten als Kinder, die mit Babynahrung oder anderen unnatürlichen Nahrungsmitteln gefüttert wurden. Jetzt ist es ein wenig klarer geworden, warum das so ist: Die Muttermilch enthält ganz besondere Substanzen wie eben dieses HAMLET, das spezifisch Krebszellen ins Visier nimmt, während gesunde Zellen ungehindert wachsen und sich normal vermehren können.
»Laborversuche haben gezeigt, dass HAMLET 40 verschiedene Formen von Krebszellen tötet. Die Wissenschaftler untersuchen jetzt seine Wirkung auf Hautkrebs, Schleimhaut- und Hirntumoren«, erklärt Science Daily über die Entdeckung. »HAMLET tötet ausschließlich Krebszellen und greift gesunde Zellen nicht an.«
Wissenschaftler waren zunächst zufällig auf HAMLET gestoßen, als sie die antibakteriellen Eigenschaften der Muttermilch untersuchten. Einige Jahre später entdeckten Forscher der Universitäten Lund und Göteborg in Schweden, dass HAMLET ein Protein und eine Fettsäure enthält, die zu der krebshemmenden Wirkung beitragen. Anschließende Untersuchungen ergaben, dass sich die Substanz wohl in der sauren Umgebung des Magens der Babys bildet, dem natürlichen Nebenprodukt des Verzehrs der Muttermilch.
« Brustmilch könnte auch bei Erwachsenen zur Krebsbehandlung beitragen
ch Kleinkinder sind möglicherweise nicht die Einzigen, die vom Verzehr der Muttermilch profitieren können. Humanstudien, bei denen nur die HAMLET-Komponente der Muttermilch untersucht wurde, haben ergeben, dass es Blasenkrebs bei Männern bekämpfen kann. Bei Blasenkrebspatienten, denen HAMLET injiziert wurde, wurde schon nach wenigen Tagen der Behandlung eine Verringerung der Größe der Krebstumoren beobachtet. »Blasenkrebspatienten wurde über einen Katheter eine HAMLET-Lösung injiziert«, wird Professor Karlsson im Telegraph zitiert. »Die Lösung tötete Krebszellen, und die Tumoren schrumpften tatsächlich innerhalb von fünf Tagen.« Ähnliche Studien hatten in den vergangenen Jahren ergeben, dass auch andere natürliche Bestandteile der Muttermilch dazu beitragen können, Wachstum und Ausbreitung von Krebszellen zu hemmen. So ergab beispielsweise eine 1994 in der Zeitschrift Cancer Research veröffentlichte Studie, dass das Lactoferrin in der Muttermilch bei Mäusen das Tumorwachstum bremst. Und eine andere, im selben Jahr in der Zeitschrift Medical Hypothesis veröffentlichte Studie belegte, dass die Fettsäuren in der Muttermilch ebenfalls das Krebswachstum verhindern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen